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Gedenktag für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki

Grußbotschaften anlässlich der Gedenktage an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki von KPÖ-Bundessprecher Rainer Hackauf.

»In diesen Tagen jähren sich zum 79. Mal zwei Atombombenabwürfe: Am 6. August gedenken wir den Opfern von Hiroshima und am 9. August den Opfern von Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben direkt beim Abwurf der beiden Atombomben oder an der Strahlenbelastung kurze Zeit später.

Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass sich solche Tragödien nicht wiederholen, reicht eine stille und respektvolle Anteilnahme leider nicht aus, denn die Rüstungsspirale dreht sich auch heute unaufhörlich weiter. Laut dem Friedensforschungsinstitut SIPRI befinden sich momentan weltweit rund 12.100 Atomwaffen im Umlauf, davon sind 3.900 Sprengköpfe einsatzbereit.

Besonders beängstigend ist, dass die Bedeutung von Atomwaffen wieder zu steigen scheint. Die Zahl und Art der in der Entwicklung befindlichen Atomwaffen hat zugenommen, da die Atommächte sich – erneut – immer stärker auf nukleare Abschreckung verlassen. Dabei sollten die schrecklichen Bilder aus Hiroshima und Nagasaki uns allen vor allem eines lehren: Atomwaffen müssen weltweit geächtet werden.

Deshalb braucht es eine starke Friedensbewegung, weltweit und auch in Österreich. Erfreulich ist, dass diese unsere gemeinsame Bewegung auch wichtige Erfolge erzielt. 2021 ist ein UN-Atomwaffenverbotsvertag (AVV) in Kraft getreten und wurde bindendes, universelles Völkerrecht. Mit dem AVV wurde ein historischer Meilenstein gesetzt. Die Möglichkeit einer von Atomwaffen befreiten Welt ist damit einen entscheidenden Schritt nach vorne gekommen.

Der diplomatische Einsatz des neutralen Österreichs war von Anfang an engagiert und führend im Projekt AVV. Der Einsatz ist daher ein Beispiel dafür, wie eine aktive Neutralitätspolitik aussehen könnte. Denn es ist enorm wichtig immer wieder neu für Abrüstung, die Beendigung militärischer Konflikte und dauerhaften Frieden – auch entgegen wirtschaftlicher Interessen großer Staaten oder Blöcke – einzutreten. Gerade kleine Staaten wie Österreich können hier ihren Beitrag leisten, wenn der Wille seitens unserer Politiker:innen gegeben wäre.

Der Gedenktag sollte uns aber auch daran erinnern, die beste Friedenspolitik ist die Prävention von militärischen Konflikten durch die Sicherung der Lebensgrundlage und eine gerechte ökonomische Entwicklung für alle Menschen auf dieser Welt – statt imperialistischer Politik und Profite für die Wenigen.«

Rainer Hackauf, KPÖ-Bundessprecher

Die Grußbotschaft wurde im Vorfeld des Gedenktages an das Friedensbüro Wien übermittelt und auf www.hiroshima.at veröffentlicht. Auf der Website finden sich auch alle aktuellen Gedenkveranstaltungen zum Thema.

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