Unsere Positionen zum Thema

Bildungspolitik

Positionspapier​

Die KPÖ formuliert ihre europapolitischen Forderungen auch im Rahmen ihres Positionspapier – Gemeinsame inklusive Bildung für alle: Bildungspolitik ist Sozialpolitik!

Bildung ein Zwei-Klassen-System

Das österreichische Bildungssystem ist mehrfach in der Krise. Nicht nur durch einen von der Politik verursachten Personalmangel, sondern auch weil Bildungsungleichheit in Österreich besonders stark vererbt wird. Manche Eltern können ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen, andere können diese Zeit wegen beruflichen Belastungen einfach nicht aufbringen. Und Nachhilfe als Lösung ist für viele nicht leistbar und gesellschaftlich dauerhaft nicht akzeptabel.

Der Abstand zwischen sozioökonomisch privilegierten und benachteiligten Kindern ist in Österreich schon sehr früh enorm. Der durchschnittliche Unterschied zwischen Kindern von Eltern mit einem akademischen Bildungshintergrund und Kindern von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss beträgt im Schulfach Mathematik beispielsweise im Alter von neun Jahren bereits ungefähr drei Schuljahren, die das Kind aufholen müsste, um gleichzuziehen.

Für die KPÖ sind Bildungsfragen daher Klassenfragen. Es geht uns darum, Maßnahmen gegen Bildungsungleichheit, ein Zwei-Klassen-Bildungssystem und deren Ursachen zu ergreifen.

Gesamtschule ist Sozialpolitik

Den Bewahrer:innen der Zwei-Klassen-Schule geht es nicht um eine bestmögliche Schule für alle Kinder, nicht ums vielzitierte Kindeswohl, auch nicht um die demokratische Zukunft unserer Gesellschaft, sondern um Machterhalt. Gegen dieses System und für eine kinder- und menschenfreundlichere, sozial gerechtere Schule steht an immer mehr Schulen der Einsatz von Pädagog:innen, Schulleitungen und Eltern für das beharrliche Nützen und Ausweiten bestehender Freiräume. Das stößt an systemische und budgetäre Grenzen, aber die Risse im Beton werden mehr.

Wir wissen, dass eine große Reform von den betroffenen Eltern, Schüler:innen und Pädagog:innen mitgetragen werden muss und die Neuregelung der Schulkompetenzen zwischen Bund, Gemeinden und Ländern, konsequente Überzeugungsarbeit, Budgetmittel und Zeit brauchen wird. Deshalb wollen wir, dass die Gesamtschulfrage diskutiert und nicht wahltaktisch verschwiegen wird, vor allem nicht von Parteien, die sich in ihren Grundsatzpapieren zur gemeinsamen Schule für alle Kinder bekennen.

Die KPÖ setzt sich ein für…​​

  • Bildung beginnt im Kindergarten – konsequenter Ausbau ganztägiger Kindergärten:  Die KPÖ fordert den bundesweiten Ausbau von ganztägigen Kindergärten in denen das Recht auf Inklusion und Elementarbildung für alle verwirklicht wird, bessere Arbeitsbedingungen für Pädagog:innen und unterstützendes Personal und eine ihrer qualifizierten Tätigkeit entsprechende Bezahlung. Wir fordern ein Bundesgesetz, mit dem für alle Betreiber in Österreich verbindliche Rahmenbedingungen verankert werden, die Bildungsqualität sichern, wir fordern für Gemeinden und andere öffentliche Bildungseinrichtungen der Elementarerziehung statt der chronischen Unterfinanzierung aufgabengerechte, vom Bund garantierte Zuschüsse.
  • Gemeinsame ganztägige Pflichtschule der 6-15-Jährigen: Die KPÖ fordert eine gemeinsame ganztägige Pflichtschule der 6-15-Jährigen, mit der die frühe Aufspaltung der Kinder in Mittelschule und AHS-Unterstufe auch in Österreich Schluss gemacht wird. Wir wollen, dass der permanente Notendruck, der Schüler:innen und ihre Familien – dort insbesondere Frauen – belastet, abgeschafft wird und durch individueller Förderung, sozialer Integration und Inklusion ersetzt wird.
  • Eine gemeinsame Schule für alle bedeutet insbesondere auch konsequente Inklusion auf allen Ebenen: Wir treten für die überfällige Verwirklichung des Menschenrechts auf Inklusion ein. Dies beinhaltet auch die Forderung nach entsprechend geschultem Personal und baulich geeigneten Schulgebäuden und Klassenräumen für alle Schüler:innen.
  • Mehr Personal im Bildungsbereich bedeutet die Stärkung multiprofessioneller Teams: Wir unterstützen die gewerkschaftlichen Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlastung der Pädagog:innen und der Schulleitungen durch die Stärkung multiprofessioneller Teams. Das bedeutet die Einstellung von mehr Pädagog:innen, aber auch u.a. von mehr Schul- und Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen und von zusätzlichem Verwaltungspersonal.
  • Bildungspolitik ist Sozialpolitik: Wir sprechen uns gegen Privatisierungen im Bildungswesen aus und für die kostenlose Nutzung aller Bildungseinrichtungen und deren Angebote – einschließlich der Nachmittagsbetreuung wie auch des Schulessens. Zudem fordern wir eine Kindergrundsicherung für alle Familien.
  • Finanzierung durch Umverteilung von Reichtum zugunsten eines sozial gerechten Bildungssystems für alle: Als KPÖ setzen wir uns für die Einführung einer progressiven Millionärssteuer für Vermögen ab 1 Million Euro und die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer ab 1 Million Euro ein. Ebenso braucht es höhere Steuersätze auf absurd hohe Einkommen ab 250.000 Euro pro Jahr. Diese Steuern treffen den Überreichtum und Erbchaften der Mateschitz ́ und Swarovskis. Luxusimmobilien und große Erbschaften werden höher besteuert, um Einnahmen für die Finanzierung des Sozialstaats zu generieren und Ungleichheiten zu mindern.

Arbeitskreis »Bildungspolitik«

Wir laden alle interessierten Genoss:innen und Freund:innen ein, sich an einem Arbeitskreis »Bildung« zu beteiligen. Hier melden und mitmachen!





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